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Artikel aus der Landshuter Zeitung vom 15. Feb. 2016

Autor: root 27.02.2016

"Eine erste Anlaufstelle

Die Nachbarschaftshilfe hat über 700 Mitglieder -Mietpreise werden zum Problem

Gibt es hier jemanden .mit Auto der auf unbestimmte Zeit als Taxi fahren könnte... sporadisch Je nach Zeit, Getränke holen usw. .. " " Ich suche Hilfe in Form einer persönlichen Assistenz... darf ich die Suchanzeige hier posten?" "Hallo, ich hätte einen großen Couchtisch aus Glas zu verschenken. Und ein Trampolin." Angebote und Gesuche wie diese gibt es fast täglich auf der Facebook-· Seite der Landshuter Nachbarschaftshilfe. Mittlerweile kann die Gruppe über 700 Mitglieder verzeichnen,

darunter auch Prominente aus Politik und gesellschaftlichem Leben. Dem Gründer der Initiative, Hans-Peter Brunnhuber, bereitet .aber derzeit vor allem eine Sache Sorgen. Selbst in der Nachbarschaftshilfe ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum mittlerweile bemerkbar.Über ihre Arbeit für die Nachbarschaftshilfe sind Brunnhuber und seine Mitstreiter auch mit den ärmsten Teilen der Landshuter Bevölkerung konfrontiert. Brunnhuber schildert Fälle der vergangenen Wochen, darunter drei Schwerbehinderte und einen jungen Syrer, die an keine geeignete Wohnung kommen. "Im allgemeinen Wohnungsmarkt haben sie so gut wie keine Chancen und die Wartelisten für die Genossenschaftswohnungen sind lang", sagt er. Ein Problem, das nicht nur die Mitglieder der Nachbarschaftshilfe haben.Bei der Wohnungssuche nehme man alles mit auf was man mitbekomme, sagt Brunnhuber. Großes Problem ist. seiner Ansicht nach, dass viele Vermieter derzeit Wohnräume leerstehen lassen. "Das ist zumindest die Erfahrung, die die Mitglieder unserer Gruppe gemacht haben."Dabei sieht sich die Nachbarschaftshilfe vor allem als Möglichkeit zum Erstkontakt, die allen, die es brauchen, ein wenig beim Weg durch den Dschungel der Behörden und Sozialstellen helfen. 50 Gesuche treffen mittlerweile pro Woche ein. Diese reichen von der einfachen Bitte, beim Umzug zu helfen, bis zu Anfragen auf Deutschkurse und Wohnungssuche. Um die wachsenden Anforderungen zu -stemmen -die Helfer der Nachbarschaftshilfe machen ihre Arbeit ehrenamtlich -, sucht die Gruppe derzeit einen Ort, um Spenderware zu lagern und an dem sie feste Sprechstunden abhalten kann.Neu aufgenommen in ihren Hilfskatalog wurde, Neuzugezogenen zu helfen, sich in Landshut einzuleben und das kulturelle Leben kennenzulernen. "Das ergänzt sich sehr gut mit unseren bisherigen Aufgaben", sagt Brunnhuber. Diese umfassen seit Gründung der Gruppe auch den Besuch von Kultur-und Sportveranstaltungen für alle, die es sich nicht -leisten können oder nicht alleine unterwegs sein wollen.Und der Zustrom zur Gruppe ist ungebrochen. "Geht es so weiter, werden wir wohl im Laufe des Jahres die 1000-Mitglieder-Marke überschreiten", sagt Brunnhuber.Der stetige Zuwachs an Mitgliedern hat dafür gesorgt, dass sich die zu Beginn noch lose Gruppe stärker organisieren musste. Mittlerweile hat der selbst ernannte Kapitän der Nachbarschaftshilfe ein Administratorenteam um sich geschart. Zu einem Verein soll die Organisation aber nicht werden. Die Mitglieder schätzten gerade, dass alles so unbürokratisch abläuft, sagt Brunnhuber. Und wie dieses Geschätzt werden aussieht, lässt sich auch sehr gut an der Facebook-Seite der Gruppe sehen. Zwischen Gesuchen und Anfragen steht dann nämlich auch immer wieder einmal eine Nachricht wie diese: "Ich will mal kurz was loswerden. Ein paar von Euch kennen mich noch. Ich möchte mich bei Euch bedanken." -seg"

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